ein boot ohne segel – von Paula Gaitán

virar mar / meer werden von Philipp Hartmann und Danilo Carvalho lädt ein, durch die Tiefen der Vorstellung zu navigieren, überflutetes Marschland zu durchqueren, Wüsten, Kontinente, und vielleicht einen Ozean. Ein Essay über das Wasser und dessen Unmöglichkeit, eine existenzielle Meditation.

Das Karge denken und das Fruchtbare, die Erde denken und den Strom des Flusses, die Männer und Frauen denken, die diese Jahrtausende alten Landschaften bewohnen, wie den Nordosten Brasiliens, Land der Propheten und Wunder. Vielleicht kommen diese Religiosität, diese mystische Inbrunst ja aus dem Mysterium und der Dürre seiner Hochebenen, aus der unerbittlichen Trockenheit dieser Gegend Brasiliens. Auf das Wunder zu warten, ist auf den Regen zu warten, auf das Wort zu warten, auf die Auferstehung, auf Nahrung, die Musik, einen Kometen, auf die Fruchtbarkeit und das Verlangen.

Das letzte Bild ist stark, wir sehen zwei Personen in einem Boot in einem europäischen Garten, ein paar Pflanzen sind im Inneren des Bootes gewachsen, das wie eine aufgegebene Reliquie von einst anmutet, ohne Richtung und ohne Ziel.