lieber Philipp,
am sonntag habe ich deinen film gesehen und heute wollte ich ihn nochmal schauen, aber dann war der vimeo-link schon wieder weg, den du mir geschickt hattest. filme will ich immer mindestens zwei mal anschauen. auf jeden fall habe ich wahrgenommen, dass du unvergessliche filme machst, in denen das, was bleibt, vor allem ein merkwürdiges gefühl von zeit ist. die art, die geografien zu kreuzen, gefiel mir sehr; oft unmerklich, bis man merkt, dass man in einem anderen land ist. während eines sich mit wasser füllt, leert sich das andere, als wäre die erdkugel ein pendel, oder eine schüssel. das ist ein film, der einen die ganze zeit nachdenken lässt, über nichts spezielles, sondern über alles. die zeit, den raum. unsere zeit auf der erde. es bleibt auch das gefühl von großen bildern, großen orten, die das gefühl der einsamkeit verstärken, aber nicht der quälenden einsamkeit des individuums, sondern einer anderen, einer einsamkeit angesichts des großartigen. ich hatte große lust, den film nochmal zu sehen, die mir nahen und vertrauten szenen in brasilien. es ist auch ein film stiller momente, in dem vor allem seine form bleibt, die form, die der film hat, in dem du sehr subtil in kurzen momenten auftauchst, wie du den film machst, zusammen mit den leuten. es ist ein hypnotischer film, der einen sich ab und zu fragen lässt, um was er geht, weil der charme ist, dass er nichts im speziellen abhandelt, sondern beim großen bleibt, im großen raum. bis jetzt habe ich nicht einmal das wort wasser genannt (nur ein mal oben) denn obwohl es scheinbar das zentrale bild ist, ist das keine abhandlung über wasser. meinen glückwunsch, Philipp und Danilo, dass euch diese pracht ohne eile gelungen ist. ich werde sie nochmal sehen können. danke fürs teilen schon vor der veröffentlichung. eine große umarmung.
Ignacio Agüero